Warum Verderben Gemüse, Salate und Kräuter Schnell?
Besonders im Sommer ist es oft nicht leicht, das ganze erworbene Gemüse, Salate und auch Kräuter so unterzubringen, dass alles schön lange frisch bleibt. Insbesondere bei höheren Temperaturen verdunstet das in der Pflanze enthaltene Wasser sehr schnell. Daher ist auch besonders wichtig in dieser warmen Jahreszeit auf das Frischhalten von Gemüse, Salaten und Kräutern zu achten. Ansonsten kommt es dazu, dass am Ende viele wertvolle Pflanzen aussortiert und weggeworfen werden müssen. Für die Aufbewahrung von frischem Gemüse, Salaten und Kräutern solltest du dir bewusst sein, dass diese lebendig sind, atmen und somit auch Wärme ausströmen. Der Verderb setzt bereits ein, sobald die Pflanze geerntet und von der Erde und ihrer Energie abgeschnitten wird. Ab diesem Zeitpunkt wird ihr auch die Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr gekappt. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als den Prozess des Verderbens durch richtige Lagerung, Transport und Pflege in die Länge zu ziehen.
Frischhalten von Gemüse – So geht’s:
Dadurch, dass die Pflanze nun von der Erde getrennt ist und nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird, nimmt auch ihr Nährstoff- und Wassergehalt ab. Das enthaltene Wasser fängt an zu verdunsten. Die Pflanze wird schlapp und die Anfälligkeit für Bakterien nimmt zu. Gleichzeitig reduziert sich der Vitamin-C-Gehalt der Pflanze ganz erheblich. Das kürzt das Frischhalten von Gemüse enorm.
Damit du besser erkennen kannst, ob das dargebotene Gemüse auf dem Markt oder im Bioladen auch wirklich frisch ist, solltest du beim Kauf darauf achten, dass die Schnittstellen nicht eingetrocknet, sondern frisch sind. Bei eingetrockneten Schnittstellen weißt du sofort, dass das Gemüse schon etwas länger in den Regalen liegt. Sind diese allerdings noch relativ feucht, hast du es mit frischer Ware zu tun. Die Schnittstellen können als ein Frischesiegel gewertet werden. Dies kannst du besonders gut bei Blumenkohl, Spargel, Zucchini und generell bei allen Kohlsorten beobachten.
Was Brauchst Du zum Frischhalten von Gemüse, Salaten und Kräutern?
- Als Erstes benötigst du einen großen, geräumigen Kühlschrank und idealerweise auch einen kühlen Keller
- Ein paar Küchenhandtücher
- Küchenpapier
- Verschließbare Plastikboxen, Frischhaltefolie oder Plastiktüten (bitte mehrmals verwenden und später als Mülltüte benutzen)
- Wasser
- Eventuell ein wiederverschließbares Glas
- Vielleicht etwas Sand in Kisten
Die meisten Gemüsesorten sollten immer in Plastiktüten, Plastikboxen, in Gläsern oder in Plastikfolie gelagert werden, da der Kühlschrank jedem Nahrungsmittel das Wasser entzieht. Zum Frischhalten von Gemüse solltest du auf keinen Fall Papiertüten für die Aufbewahrung verwenden. Auch diese entziehen dem Gemüse Feuchtigkeit, anstatt vor Ausdünstung zu schützen.
Lagere Tomaten und andere Früchte wie Äpfel oder Bananen nie zusammen mit Gemüse
Tomaten und viele Früchte strömen das Reifegas Ethylen aus. Dieses bringt das Gemüse, den Salat und die Kräuter zum Welken oder auch zum Austreiben. Broccoli und Gurken werden dabei gelblich und Karotten bitterer.
So Lagerst du Dein Gemüse:
- Auberginen, Gurken, Paprika, Zucchini – Solltest du sie in den nächsten ein bis zwei Tagen verbrauchen, kannst du sie bei Zimmertemperatur lagern. Wenn du sie erst später zubereiten möchtest, gehören sie idealerweise in den Kühlschrank. Achtung, dieses Fruchtgemüse reift nicht nach.
- Karotten und allgemein Wurzelgemüse – Jegliches Wurzelgemüse solltest du nach Möglichkeit in einem kühlen Keller lagern. Dafür füllst du Sand in kleine Kisten und legst die Rote Bete, Karotten, Pastinaken oder auch anderes Wurzelgemüse hinein. Im Keller ist es nicht zu kalt, aber kühl und dunkel. Verfügst du über keinen kühlen Keller, lege ein leicht feuchtes Küchenhandtuch in die Gemüseschublade deines Kühlschrankes und platziere das Wurzelgemüse darauf.
- Zwiebeln – Lagere sie kühl und dunkel, aber auf keinen Fall im Kühlschrank. Hier werden sie schnell schimmelig. Idealerweise packst du sie in den kühlen Keller. Falls kein kühler Keller vorhanden ist, kannst du auch einen atmungsaktiven Leinenbeutel verwenden. Ich packe meine Zwiebeln in meinen alten Brotkasten.
- Pilze wie Champignons, Kräutersaitlinge oder Shiitake – Diese bilden eine Ausnahme. Du kannst sie in einer Papiertüte im Kühlschrank lagern. Sie trocknen zwar auch aus, aber wesentlich langsamer als anderes Gemüse. Dafür werden sie aber umso aromatischer.
- Tomaten – Dieses herrliche Fruchtgemüse darf auf keinen Fall in den Kühlschrank. Dort verliert es sein Aroma. Lagere es bei Zimmertemperatur und bringe es niemals mit Gemüse zusammen. Tomaten strömen ein Reifegas aus. Dieses lässt Gemüse, Salate und Kräuter welk werden. Tomaten reifen nach. Selbst wenn du eine orangene Tomate erwischt, wird diese noch rot. Ist eine schimmelige oder matschige Tomate dabei, dann zieht dies viele Fruchtfliegen an. In diesem Beitrag verrate ich dir, wie du die lästigen Tierchen auf liebevolle Art und Weise loswirst.
- Salate, Spinat und Mangold – Dieses Gemüse gibst du am besten in eine Plastiktüte und lagerst es im Kühlschrank. Du kannst einige Tropfen Wasser dazu tun oder noch besser ein feuchtes Geschirrhandtuch oder Küchenpapier. So bleiben Salate, Spinat, Mangold & Co lange knackig.
- Chicorée – Er sollte auch mit einem feuchten Küchentuch und einer Plastikfolie im Kühlschrank gelagert werden. Achtung, Chicorée sollte kaum Tageslicht abbekommen, sonst wird er bitter und grün.
- Kräuter – Damit Kräuter lange frisch bleiben, feuchtest du ein Geschirrhandtuch an und wickelst die Kräuter darin ein. So können sie sich immer mit Feuchtigkeit vollsaugen. Sollten sie bereits schlapp geworden sein, schneide ihre Stiele einen Zentimeter ab. Dann stelle sie für einige Stunden in einen Wassereimer oder eine Schüssel die mit Wasser gefüllt ist. Tauche sie komplett in diesem Wasser ein. Wenn du die Stängel nicht anschneidest, dann nehmen sie meist kein Wasser mehr auf. Stelle Kräutersträuße nicht in ein Wasserglas. Die Ausdünstung ist dort meist größer, als die Menge an Wasser, die die Kräuter aufnehmen .
- Mais – Lege ihn unbedingt sofort in den Kühlschrank in die Gemüseschublade. Mais verliert an Süße, wenn er den Kühlschrank nicht sofort von innen sieht.
- Sauerkraut – Kaufst du Sauerkraut auf dem Markt oder stellst es gar selbst her, gebe es in ein wiederverschließbares Glas. Tauche es mit einem Löffel in den Saft hinein, sodass das Kraut nicht mehr herausschaut. So verhinderst du Schimmelbildung.
Frischhalten von Gemüse – Weitere Tipps:
Wenn du Kohlrabi, Radieserl, Karotten, Rettich oder Rote Bete mit Grün kaufst, entferne das Grün. Das Grün zieht ansonsten die ganze Feuchtigkeit und die Nährstoffe aus der Knolle. Es gilt als Frischesiegel und wird deshalb mitverkauft. Das Grün ist aber auch wertvoll. Es enthält viel mehr Nährstoffe als die Knolle selbst. Also schmeiße es nicht weg, sondern bewahre es wie Salat auf. Gebe es klein gehackt in deinem nächsten Salat, verwende es im Smoothie oder entsafte es.
Natürlich hängt die Frische auch immer von der Qualität des erworbenen Gemüses ab. Ich kaufe mein Gemüse ausschließlich frisch vom Bauernmarkt hauptsächlich in Demeterqualität. Auf dem Bauernmarkt sind Salate, Kräuter und auch einige Gemüsesorten meist erst am Tag davor geerntet worden. Der Salat hält bei mir im Sommer sogar meist eine Woche lang im Kühlschrank und auch manchmal darüber hinaus. Hier geht es zu meinem Beitrag, wie du Früchte richtig lagerst.
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